Rotatorenmanschetten-Läsionen sind häufig. Die Prävalenz beträgt im Mittel rund 20% und nimmt mit zunehmendem Alter signifikant zu. Im 5. Lebensjahrzehnt leiden bereits über 10% der Bevölkerung unter einer Ruptur. Im 6. Lebensjahrzehnt sind es bereits über 20% und im 8. Lebensjahrzehnt mehr als jeder Zweite. Anders ausgedrückt: Jeder von uns erleidet früher oder später einen Riß der Rotatorenmanschette. Ursächlich sind im Wesentlichen zwei verschiedene Mechanismen: Zum einen gibt es den selteneren frischen Riß des jüngeren Patienten, verursacht durch einen Sturz bei der Arbeit, in der Freizeit oder beim Sport. Zum anderen kommt es zu einem schleichend verlaufenden Riß bei Verschleißerscheinungen, bei dem zunächst kleinste, nicht spürbare Einrisse an der Sehne entstehen. Ursächlich ist eine schlechtere Durchblutung der Sehnen im Alter, oder eine lange chronische Überbelastung, die die Reißfestigkeit der Sehne stark herabsetzen, so dass ein Riß bereits bei einer alltäglichen Bewegung, oder nach einer Bagatellverletzung auftreten kann.