Das Ellenbogengelenk ist ein biomechanisch komplexes Konstrukt, zusammengesetzt aus drei Knochen und drei Gelenken. Ein verflochtenes Zusammenspiel von Knochen, Bändern, Kapsel- und Bindegewebe sowie einer gelenkumgreifenden Muskulatur ist für eine gleichzeitige Stabilität und Beweglichkeit verantwortlich.
Das Ellenbogengelenk
drei Gelenke in einem
Das Ellenbogengelenk besteht aus Oberarmknochen (Humerus), Speiche (Radius) und Elle (Ulna).
Das Gelenk zwischen Oberamknochen und Elle (Articulatio humeroulnaris) ist ein Scharniergelenk mit Knochenführung. Das Gelenk zwischen Oberarmknochen und Speiche (Articulatio humeroradialis) ist ein Kugelgelenk, dessen Ab- und Adduktion durch Bänder gehemmt wird. Das Gelenk zwischen Speiche und Elle (Articulatio radioulnaris proximalis) ist ein Drehgelenk.
Das Humeroulnargelenk und Humeroradialgelenk gestatten gemeinsam die Flexion und Extension und machen den Ellenbogen zu einem uniaxialen Scharniergelenk. Funktionell ist es ein Dreh-Scharniergelenk und ermöglicht es uns die Hand dreidimensional im Raum zu bewegen. Die gelenkige Verbindung des Unterarms mit der Schulter durch den Ellenbogen ermöglicht der Hand einen Aktionsradius von annähernd 360°.
Ihre jeweiligen Teilgelenke sind von einer gemeinsamen Kapsel umgeben, in der die Gelenkschmiere hergestellt wird. und durch Bänder gesichert. Die Gelenkkapsel des Ellenbogens übt zusammen mit dem komplexen Bandapparat, beim gestrecken Arm eine stabilisierende Funktion gegen Varus- und Valgusbelastungen aus.
Die Epikondylen dienen dem lateralen und medialen Kollateralband als Ursprung. Viele Streckmuskel (Extensoren) des Unterarms entspringen am Epicondylus
lateralis humeri. Sie wirken streckend auf das Handgelenk und auf die Finger. Viele Beugemuskel (Flexoren) des Unterarm entspringen am Epicondylus
medialis humeri. Sie wirken beugend auf das Handgelenk und auf die Finger. In engen Nachbarschaft zum Gelenk laufen Gefäße und Nerven.
Kollateralbandkomplex des Ellenbogengelenks
Der laterale Kollateral-Band-Komplex
besteht aus 4 Anteilen, die sich um den Radiuskopf legen. Dem Ligamentum anulare, dem radialen Kollateralband (RCL), dem lateralen ulnaren Kollateralband (LUCL) sowie dem akzessorischen radialen Kollateralband.
Das mediale Kollateralband
(MCL) besteht aus 3 Bestandteilen. Dem anterioren und posterioren Bündel sowie dem Ligamentum transversum.
Gefäßnervenkomplex des Ellenbogengelenks
Die obere Extremität wird über die Arteria brachialis versorgt, die sich in Richtung Unterarm in eine Arteria radialis und ulnaris teilt. Diese Arterien werden über ihren gesamten Verlauf von venösen Gefäßen begleitet.
Die 3 Handnerven: Nervus radialis, N. medianus und N. ulnaris liegen in enger anatomischer Nachbarschaft zum Ellenbogengelenk.
Das Ellenbogengelenk ist ein Dreh-Scharniergelenk und erlaubt im Wesentlichen Bewegungen in 2 Freiheitsgraden.
Man beschreibt die Bewegungen aus der Neutral-0-Stellung um die 2 Hauptbewegungsachsen:
- Streckung und Beugung (Extension und Flexion)
- Innendrehung und Außendrehung (Pro- und Supination).
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